Erfolg aus der Landeserstaufnahmestelle Sigmaringen
24.06.2024
Es gibt immer wieder Beispiele gelungener Integration, die ihren Ursprung in der Landeserstaufnahmestelle (LEA) Sigmaringen genommen haben. Das Beratungszentrum zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse von IN VIA ist seit 2015 mit einem Büro direkt vor Ort vertreten und konnte das Beratungsangebot kürzlich mit großer Unterstützung der Einrichtungsleitung erweitern. Jürgen Beck und Mert Can As von IN VIA bieten täglich für alle interessierten Bewohner*innen eine Erstberatung zum Thema Anerkennung an.
So auch im Fall des Jesiden Noori Mato, der 2014 zusammen mit seiner Familie vor der Terrormiliz Islamischer Staat aus seiner Heimat Irak fliehen musste und über Umwege nach Deutschland gelangte. Unterwegs wurde er von seinen Angehörigen getrennt, die mittlerweile an anderen Orten in Deutschland Aufnahme gefunden haben bzw. bis nach Australien verstreut wurden.
Herr Mato lernte nach seiner Ankunft sehr schnell Deutsch und stellte sich nach seiner Asylanerkennung bei einem Bekanntenbesuch in der LEA Sigmaringen spontan als Dolmetscher bei der Sozial- und Verfahrensberatung (SuV) zur Verfügung. Er machte seine Sache außerordentlich gut, weshalb er zunächst ehrenamtlich und später in Vollzeit als Sprachmittler beschäftigt wurde.
Während seiner Tätigkeit knüpfte Herr Mato in der LEA Kontakt zur Anerkennungsberatung von IN VIA. Mit deren fachkundiger Unterstützung gelang es ihm, die Anerkennung seiner Schulbildung zu erreichen, was ihm Zugang zu seinem Ausbildungsberuf als Erzieher ermöglichte.
Mitte 2023 schloss Noori Mato an der Berta-Benz-Schule in Sigmaringen die Ausbildung zum Erzieher mit Bravour ab und wurde umgehend vom Haus Nazareth übernommen.
Herr Mato engagiert sich seit seiner Einreise ehrenamtlich in Integrationsprojekten. Darüber hinaus hält er Vorträge an Schulen und bei öffentlichen Veranstaltungen, um sich für geflüchtete Menschen einzusetzen. Sein enormer Einsatz wurde mehrfach ausgezeichnet und in den Jahren 2022 und 2023 vom Bundespräsidenten durch Einladungen zu Bürgerfesten nach Berlin gewürdigt.
Text: Jürgen Beck (IN VIA)
