22.03.2022
Bisher werden für die Planung von Maßnahmen zur Gestaltung der Migrationsgesellschaft nur Daten zu Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund erfasst. Doch was sagen diese Daten wirklich aus? Welche wichtigen Informationen fehlen für Planung und Monitoring?
Zu diesen Fragen veranstaltete das IQ-Teilprojekt klever-iq gemeinsam mit Citizens For Europe und in Kooperation mit dem Landesverband der kommunalen Migrationsbeiräte Baden-Württemberg (LAKA) im Juli 2021 einen hochkarätig besetzten Fachtag. Aufgrund des großen Interesses an diesem Fachtag hat das Projekt die wichtigsten Aussagen aus den Beiträgen und der Diskussion nun in einem 15-minütigen Beitrag zusammengeschnitten (Link zum Clip).
Der Fachtag stellte an kommunale Integrationsbeauftragte, Vertreter*innen von Selbstorganisationen und alle anderen Akteur*innen, die an der kommunalen Gestaltung der Migrationsgesellschaft mitwirken, die Frage, was es bedeutet, wenn Konzepte für die kommunale Gestaltung der Migrationsgesellschaft im Wesentlichen auf unzureichenden statistischen Daten basieren. Nicht alle Menschen, die über einen sog. Migrationshintergrund verfügen, erfahren Rassismus. Gleichzeitig steigt die Anzahl derjenigen, die Rassismus erfahren, ohne einen Migrationshintergrund zu haben, weil ihre Familien entweder bereits seit Jahrhunderten hier leben oder bereits die 3. oder 4. Generation bilden.
Die Berliner Organisation Citizens For Europe hat mit ihren Arbeiten die Perspektive auf neue Möglichkeiten der Erhebung von Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsdaten eröffnet. Die dafür (weiter-)entwickelten Kernprinzipien sind allerdings u. a. aufgrund des umfangreichen Datenschutzes und der Beteiligung diskriminierter Communities sehr aufwendig und für kleinere Kommunen nicht einfach selbst zu erheben.
Bei diesem Fachtag wurden Möglichkeiten ausgelotet, welche umsetzbaren Ansatzpunkte und ersten Schritte es für einen professionelleren Umgang mit Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsdaten gibt. Hierbei können neben umfangreicheren Erhebungen, die auf Selbstbenennungen basieren, auch qualitative Verfahren sowie Kooperationen mit Selbstorganisationen eine Rolle spielen.
Im Video hören Sie Beiträge von Daniel Gyamerah (Citizen For Europe, Berlin), Hajdi Barz (RomaniPhen e. V., Berlin), Miriam Heigl (Fachstelle für Demokratie, München) und Andreas Foitzik (klever-iq/adis e. V.):
https://www.youtube.com/watch?v=id_MjBehhcw
Text: Andreas Foitzik (adis e.V.)