22.03.2022
Wie bemisst sich der Erfolg einer Brückenmaßnahme?
Die einfache Antwort könnte sein: nach dem Prozentsatz der in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelten Teilnehmenden.
Für die Teilnehmenden der Brückenmaßnahmen sieht die Antwort jedoch komplexer aus. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Gründen nach Deutschland und erhoffen sich, in ihren ursprünglichen Berufen Fuß fassen zu können. Hier angekommen stellen sie fest, dass sie ihren Beruf nicht ausüben können bzw. dürfen oder zusätzlich nochmals studieren müssten. Ganz zu schweigen von den fehlenden Deutschsprachkenntnissen – ein langer und steiniger Weg.
In Freiburg ist deshalb das Coaching inzwischen das Herzstück der Brückenmaßnahme. Die Teilnehmenden werden in erster Linie in ihrer Selbstwahrnehmung gestärkt und erarbeiten mit den Koordinatorinnen Alternativen zum bislang eingeschlagenen Berufsweg. Gemeinsam werden SMARTe Ziele gesucht und der Weg dorthin definiert. So gestärkt gelingt den Teilnehmenden dann auch der Einstieg besser.
Tamara Brunswig hat z. B. eine Stelle als Psychologin gefunden, obwohl ihre Berufserfahrung und ihre Zusatzqualifikationen nur zum Teil anerkannt wurden, sie schrieb den Koordinatorinnen folgende Rückmeldung: „Ich habe so viel Wertvolles letztes Jahr bei der Brückenmaßnahme gelernt und erlebt. Nicht nur die interessanten Seminare und eure liebevolle Begleitung, sondern auch die Sicht von so vielen verschiedenen Menschen aus so unterschiedlichen Orten in dieser Welt! Ich danke euch für eure Arbeit, eure Zeit und eure Bereitschaft! Nach der Brückenmaßnahme sind viele unglaubliche Dinge geschehen, die mit all dem, was wir zusammen gemacht haben, viel zu tun haben!“ Und der bulgarische Lehrer Sasho Velev ergänzt: „Ohne Eure Hilfe hätte ich es nicht geschafft! Dafür bin ich Euch dankbar!“
Ein tolles Feedback und ein großer Ansporn für die B3-Brückenmaßnahme 2022, die am 14. März gestartet ist.
Text: Silke Bannasch (VHS Freiburg)